Gefährdung des Trinkwassers

Die Stadtwerke Barsinghausen beziehen das zur Verfügung gestellte Trinkwasser im Mittel zu ca. 70% aus dem Wasserwerk Eckerde. Dieses gewinnt das Wasser über fünf Vertikalfilterbrunnen aus dem Grundwasser. Zum Schutz des entnommenen Wassers sind Schutzzonen um die Brunnen eingerichtet worden. Die geplanten Windkraftanlagen (WKA) liegen innerhalb der Schutzzone IIIB und innerhalb des unterirdischen Einzugsgebiets der Brunnen. Ein Eintrag von Schadstoffen in das Grundwasser führt somit zu einer Verschlechterung oder gar Gefährdung der Wasserqualität im Wasserwerk Eckerde.

Ein Eintrag von Schadstoffen in das Grundwasser stellt ein realistisches Szenario dar, da der Grundwasserleiter im fraglichen Gebiet eine nur vergleichsweise geringe Mächtigkeit aufweist und auch die ihn schützende, bindende Deckschicht ziemlich dünn ist. Wenn die Deckschicht durch Fundamente oder Pfähle geschädigt wird, können Verunreinigungen direkt aus den Fundamenten oder aus den WKA (z.B. Getriebe-, Hydraulik- und Schmieröle) in das Grundwasser eindringen.

Die vorstehenden Fakten sind bereits 2015 in einem Gutachten der Firma GeoFIRM Ronschke & Voss Hydrogeologie GbR, welches im Auftrag der Stadt Barsinghausen erstellt und der Region Hannover übermittelt wurde, festgehalten worden.

Unsere Schlussfolgerungen und Fragen:

  • Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Wassergewinnung der Stadtwerke Barsinghausen zu schützen?
  • Wie wird garantiert, dass die Fundamente, etwaige Pfähle oder die sonstigen Erdarbeiten bei der Errichtung der WKA nicht zu einer Beschädigung der Deckschicht und in der Folge zu einer Verunreinigung des Grundwassers führen?
  • Welche Erkenntnisse gibt es über die Verdichtung bzw. Versiegelung von Flächen im Wasserschutzgebiet (z.B. durch Fundamente)?
  • Ist der Standort der WKA aus wasserschutzrechtlichen Gründen überhaupt genehmigungsfähig?
  • Besteht die Gefahr, dass die Gewinnung von Windenergie über die Sicherheit des Trinkwassers gestellt wird?